Freitag, 28. April 2017 von Dietmar Rode

Sorbisch-Unterricht

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Linksfraktion vor Ort

In den vergangenen Wochen schlugen die Wellen in der Lausitz hoch – mögliche Änderungen rund um den Sorbisch-Unterricht in den Schulen hatten viele Eltern besorgt gemacht. DIE LINKE hat dabei immer klar gestellt: für uns gelten die Verfassung und die Vorgaben des Sorben/Wenden-Gesetzes, was die Bewahrung und Förderung des Niedersorbischen angeht. Dazu gehört nach Auffassung der Linksfraktion auch ein qualitativ hochwertiger und gut abgesicherter Unterricht für diese/unsere Minderheitensprache.

Am gestrigen Donnerstag (27.4.) war ich deshalb mit Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE, im Brandenburger Landtag, unterwegs, um uns die aktuelle Situation anzuschauen. Zunächst besuchten ich mit Kathrin Dannenberg (MdL), der bildungspolitischen Sprecherin Anke Schwarzenberg (MdL) und Matthias Loehr die Grundschule in Sielow. Die Schulleiterin, Frau Götze, berichtete, dass die Schule seit Beginn Teil des Witaij-Projektes ist und die Erfahrungen damit hervorragend seien. Gemeinsam mit dem Schulrat, Herrn Koch, beschrieb sie die aktuelle Situation an ihrer Schule als sehr gut. Probleme mit der Umsetzung des Sorbisch-Unterrichtes gäbe es nur, wenn die entsprechende Lehrkräfte krank würden oder die Eltern ihre Kinder vom Sprachunterricht abmelden.

Im Anschluss ging es zur Arbeitsstelle für sorbisch/wendische Bildungsentwicklung in Cottbus (ABC), eine Abteilung des Schulamtes, welche sich vor allem mit sorbisch/wendischem und bilingualem Unterrichtsmaterialien befasst. Wir waren beeindruckt, mit welchem Engagement hier vor allem Lehrkräfte Materialien für den Unterricht erstellen und für die Sprache an sich werben.

Letzte Station des Tages war das Witaj-Sprachzentrum, eine von der DOMOWINA getragene Institution, die sich vor allem um die Sprachvermittlung an Kitas kümmert. Herr Dr. Zakar erläuterte, wie groß die Bereitschaft für Fortbildung im Bereich Niedersorbisch bei den Erzieher*innen ist und, dass das Zentrum gemeinsam mit dem Institut für Sorabistik der Universität Leipzig an standardisierten Sprachzertifikaten arbeitet. Im Anschluss fand ein Gespräch mit dem Rat für sorbisch/wendische Angelegenheiten statt.

Insgesamt waren wir davon überzeugt, dass der Protest der Eltern sehr berechtigt war, die Weiterentwicklung des Sorbisch-Unterrichts aber nun auch Dank eines aktuellen Antrages der Regierungskoalition in Potsdam auf einem guten Weg ist.




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